Chippen oder tätowieren – Kennzeichnung von Katzen
Das Chippen oder Tätowieren von Katzen dient vor allem ihrer Kennzeichnung: Eine entlaufende Katze soll so möglichst schnell anhand ihrer individuellen Kennzeichnung dem Halter zugeordnet werden können. Damit dies gelingt, sollten gechippte oder tätowierte Katzen in einer Datenbank registriert sein. Erfahren Sie im Folgenden alle Details über die verschiedenen Möglichkeiten beim Tätowieren, das Injizieren eines Mikrochips, die Vor- und Nachteile sowie die Kosten beider Verfahren.
Möglichkeiten, eine Katze zu kennzeichnen
Um die eigene Katze zu kennzeichnen, gibt es mehrere Möglichkeiten:
- eine Tätowierung im Ohr
- einen injizierten Mikrochip unter der Haut
- ein Halsband mit Adressanhänger
Alle drei Möglichkeiten zur Kennzeichnung von Katzen haben Vor- und Nachteile. Im Folgenden werden Sie über Chip und Tätowierung ausführlich informiert.
Ein Halsband mit Adressanhänger ist eine mögliche Alternative, jedoch lässt sich das Halsband im Gegensatz zum Chip oder zur Tätowierung leicht entfernen. Zudem wird die Katze nicht in einer zentralen Datenbank registriert. Ausserdem besteht die Gefahr, dass die Katzen mit ihrem Halsband hängenbleiben und sich so schwere Verletzungen zufügen können.
Katze tätowieren
Die Tätowierung ist eine gute Möglichkeit, die Katze eindeutig zu kennzeichnen. So sieht man bei einer entlaufenen Katze sofort, dass diese einem konkreten Besitzer gehört. Die Tätowierung wird mithilfe eines Tätowier-Geräts durch den Tierarzt in beide Ohren der Katze eintätowiert.
Die Katzen-Tätowierung ist vor allem für Freigänger-Katzen sehr sinnvoll. Die Tätowierung ist relativ sicher, da sie im Gegensatz zu Halsbändern mit Adressanhängern oder injizierten Mikrochips unter der Haut nicht wieder entfernt werden kann. Ausserdem braucht man eine Tätowierung nicht lange zu suchen: Sie ist in der Regel am Ohr der Katze zu finden.
Die frische Tätowierung kann nach einigen Tagen leicht grün erscheinen. Diese grünliche Färbung am Ohr sollte mit der Zeit wieder verschwinden. Hierbei handelt es sich um Abbauprodukte von Blut, die sich im Gewebe ansammeln (ähnlich einem blauen Fleck).
Zwei Möglichkeiten des Tätowierens von Katzen
Es gibt zwei Methoden zum Tätowieren von Katzen, wobei beide Tätowierungsarten am Ohr angewendet werden:
- Zangentätowierung
- Elektrotätowierung
Bei der Zangentätowierung wird die Tätowierung mit einer speziellen Zange – ähnlich einem Stempel – in die Haut der Katze „gestanzt“. Der entscheidende Vorteil bei dieser Art des Tätowierens ist, dass die Tätowierung ohne Vollnarkose anwendbar ist. Somit ist auch bei alten Tieren mit hohem Narkose-Risiko eine Zangentätowierung noch möglich. Der Nachteil der Zangentätowierung hingegen ist, dass sie mit der Zeit leicht verblasst und schlecht lesbar wird.
Die Elektrotätowierung erfordert eine Narkose, ist aber lebenslang am Ohr der Katze sichtbar. Mithilfe einer Nadel wird die Tinte der Tätowierung unter die Haut injiziert. So wird jeder Buchstabe und jede Zahl der Kennzeichnung einzeln per Hand in das Ohr tätowiert. Aufgrund des höheren Aufwands ist die Elektrotätowierung im Vergleich zur Zangentätowierung etwas teurer.
Bedeutung der Tätowierung
Zur Tätowierung selbst gibt es derzeit keine festen Regeln oder Vorgaben (im Gegensatz zum Mikrochip). So besteht die Tätowierung meist aus einer Kombination von Initialen des Tätowierenden, Tätowierungsjahr und einer fortlaufenden Nummer.
Dies erschwert es, die Tätowierung bei Fundkatzen zu entschlüsseln. Daher ist eine Registrierung in einer Datenbank bei frisch gekennzeichneten Katzen unerlässlich.
Was kostet die Tätowierung einer Katze?
Der Preis für eine Tätowierung bei der Katze ist unabhängig davon, ob eine Zangen- oder Elektrotätowierung durchgeführt wird. Bei einer Elektrotätowierung kommen dann noch die Kosten für die Narkose hinzu.
Wird das Tätowieren beispielsweise mit der Kastration der Katze verbunden, so kommen nur geringe Mehrkosten für die Tätowierung zu denen für die Kastration hinzu, da das Kastrieren an sich bereits einer Narkose bedarf.
Katze chippen: Wo und wie?
Früher war die Tätowierung die gängigere Methode, eine Katze zu kennzeichnen. Diese Kennzeichnung wird heute zunehmend durch einen Chip (Mikrochip) abgelöst.
Dieser Chip wird mithilfe einer Spritze auf der linken Halsseite der Katze ins Gewebe injiziert. Er ist circa 2 x 12 Millimeter gross und hat somit circa den Durchmesser einer 1-Cent-Münze.
Chip auslesen
Mithilfe eines speziellen Lesegeräts kann der Chip ausgelesen werden. Das Auslesen funktioniert über Radiowellen im niederfrequenten Bereich, die vom Lesegerät zum Chip und durch diesen zurückgesendet werden. Das Lesegerät zeigt dann eine fünfzehnstellige, einmalige Kennzeichnungsnummer an.
Der Chip kann nicht nur zur Identifizierung von Fundkatzen eingesetzt werden: Im Handel sind Katzenklappen erhältlich, die mittels Auslesen des Chips am Nacken der Katze funktionieren. So wird die Katzenklappe auf die eigene Katze programmiert und lässt fremde Katzen mit unbekannter Chipnummer nicht ins Haus.
Chippen statt kastrieren?
Der Chip sollte nicht mit dem sogenannten Kastrationschip verwechselt werden. Er ersetzt keine Kastration. Für Hunde gibt es zwar Implantate zur chemischen Kastration von Rüden , ein entsprechender Chip für Katzen und Kater existiert jedoch bislang nicht.
Bei Katzen findet die chemische Kastration mithilfe von Spritzen oder Tabletten statt. Der Mikrochip zur Kennzeichnung von Katzen enthält allerdings keine pharmakologisch wirksamen Substanzen.
Was ist auf dem Chip gespeichert?
Auf dem Chip ist die fünfzehnstellige Identifikationsnummer der Katze gespeichert. Sie setzt sich aus drei Komponenten zusammen:
- das Herkunftsland mittels Ländererkennung nach ISO 11784 (Ländercode)
- die Herstellernummer des Chip-Produzenten
- eine achtstellige Identifikationsnummer der Katze
Der Chip verfügt nicht über eine GPS-Funktion – er dient zur Kennzeichnung, nicht zur Ortung. Somit kann man die entlaufene Katze beim Suchen nicht via GPS orten.
Katze chippen: Ab wann?
Das Einsetzen des Mikrochips kann zum Beispiel im Rahmen der Grundimmunisierung der Kitten in Angriff genommen werden. Am besten sprechen Sie Ihren Tierarzt bei der ersten Impfung des Katzenbabys im Alter von acht bis neun Wochen auf den Katzenchip sowie die Registrierung an. Das Implantieren an sich verursacht der Katze kaum Schmerzen, eine Narkose ist nicht notwendig.
Was kostet der Mikrochip für Katzen?
Chipimplantation und Registrierung kosten in der Schweiz 80 bis 100 CHF.
Katze chippen oder tätowieren?
Die Frage, ob man seine Katze chippen oder tätowieren lassen sollte, lässt sich nach Abwägen der Vor- und Nachteile leicht beantworten. Letztlich kann sogar auch eine Kombination aus Chip und Tätowierung für eine eindeutige Zuordnung ideal sein. Hier folgen einige Vor- und Nachteile von Chip und Tätowierung:
- Lange Haltbarkeit von Mikrochips: Tätowierungen verblassen mit der Zeit und werden so unleserlich, der Chip hält für das ganze Leben. Er ist passiv und benötigt keinen Strom.
- Eindeutige Identifizierung dank Normierung: Der im Mikrochip gespeicherte fünfzehnstellige Code ist einmalig und lässt sich weltweit jeder registrierten Katze genau zuordnen. Tätowierungen hingegen sind nicht einmalig. Es können mehrere Katzen die gleiche Tätowierung haben.
- Chip ist schnell implantiert und sicher: Das Einsetzen des Mikrochips geht schnell und ist ein Routineeingriff für jeden Tierarzt. Die Aussenhülle des winzigen Chips besteht aus einem gewebeverträglichem Material (Plastik oder Glas). Dadurch kann es durch den Fremdkörper nicht zu Entzündungen oder sonstige Komplikationen kommen.
- Grösse des Chips: Der Chip ist im Schnitt (je nach Hersteller) nur 2 x 12 Millimeter gross. Man kann ihn zwar mit einiger Übung leicht ertasten, die Katze kann ihn aber nicht spüren und wird nicht durch ihn gestört oder beeinträchtigt. Die Implantation verursacht nicht mehr Schmerzen aus eine einfache Spritze.
- Mikrochip ist nicht jedem Finder bekannt: Nicht jeder Finder einer anscheinend herrenlosen Katze kennt die Kennzeichnung mittels Chip: So kommen Finder teilweise nicht auf die Idee, den implantieren Chip beim Tierarzt auslesen zu lassen. Deshalb empfiehlt sich zusätzlich eine Tätowierung, die jedem Finder beim ersten Blick zeigt, dass die Katze einen Besitzer hat.
- Ein grosser Vorteil von Chip und Tätowierung gegenüber einem Halsband mit Adressanhänger ist, dass die Katze nicht daran hängen bleiben kann.
So oder so: Registrieren ist essenziell
Ohne eine Registrierung der Katze sind sowohl der Mikrochip als auch die Tätowierung wertlos, da das entlaufene Tier nicht zugeordnet werden kann. Es ist also essenziell, die Katze in einer Datenbank oder einem Register zu registrieren, nachdem sie gechippt oder tätowiert wurde. Infrage kommt dafür beispielsweise die Datenbank https://www.anis.ch/.
Hierzu wird ein vorgefertigtes Formular ausgefüllt und an die entsprechende Datenbank gesendet. So kann Ihre Katze Ihnen im Falle eines Entlaufens leicht durch den Finder zugeordnet werden.