Stechmücken bei Hunden

Worauf Sie achten müssen, wenn Ihr Hund gestochen wurde und wie sie Mückenstichen vorbeugen können

Jeder weiss, wie unangenehm ein Mückenstich sein kann: Er juckt, er wird rot und schwillt im schlimmsten Fall auch noch an. Nicht zu vergessen das unangenehme Summen, wenn die blutsaugenden Stechmücken um einen herum schwirren. Gleiches gilt übrigens auch für Ihren Hund. Auch Hunde können von Stechmücken gestochen werden. Besonders wichtig in diesem Fall: Stechmücken können Krankheiten übertragen. Welche Krankheiten hinter einem Mückenstich lauern können und wie Sie Ihren Vierbeiner schützen können.

Welche Arten von Stechmücken es gibt und wo sie vorkommen

Stechmücken nutzen tierisches und menschliches Blut als Nahrung und benötigen es zur Produktion ihrer Mückeneier. Sie stechen in die Haut ihrer Opfer, saugen das Blut heraus und werden so zum Krankheitsüberträger: Krankheitserreger gelangen über das Blut des Wirtes in den Organismus der Mücke und vermehren sich dort. Beim nächsten Stich werden sie in die Blutbahn des gestochenen Tieres weitergegeben.

Stechmücken entwickeln ihre Mückenlarven im Wasser und sind deshalb vor allem in der Nähe von stehenden Gewässern anzutreffen. Besonders nach starken Sommerunwettern nutzen die Mücken die Wasserrückstände für ihre Brut. Zudem begünstigt das heisse Sommerwetter die Entwicklung der Stechmückenschwärme. Inzwischen sind weltweit über 3500 Arten von Stechmücken bekannt, einige von ihnen können Krankheiten übertragen. Viele dieser „gefährlichen“ Arten finden sich im Ausland und sind daher besonders für Tierhalter interessant, die mit ihrem Hund verreisen. Aber auch in der Schweiz finden sich inzwischen Stechmücken, die Krankheiten übertragen können.

Häufige Krankheiten, die Stechmücken übertragen

Eine der häufigsten Krankheiten, die durch Stechmücken übertragen wird, ist der Fadenwurm, der zur Gattung der Hautwürmer gehört. Dieser nistet sich – wie der Name bereits verrät – in der Haut des Tieres ein und kann Hauterkrankungen und Knoten hervorrufen, die in einigen Fällen operativ entfernt werden müssen. Stechmücken, die den Hautwurm übertragen, fanden sich lange Zeit nur in süd- und osteuropäischen Ländern wie Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, Portugal sowie Tschechien, der Slowakei, Ungarn und Rumänien. Im Jahr 2013 wurden die Larven des Fadenwurms zum ersten Mal auch in Stechmücken und Hunden in Deutschland nachgewiesen. Zudem finden sich die Krankheitserreger in Asien und Afrika.

In der Regel ist eine Erkrankung mit dem Fadenwurm für Hunde ungefährlich. Erst nach einiger Zeit zeigen sich leichte Erhebungen unter der Haut als Symptome.

Eine ernstzunehmende Gefahr können dagegen Stechmücken sein, die den sogenannten Herzwurm übertragen. Der Erreger des Herzwurms nistet sich in den grossen Blutgefässen des Körpers, wie Lunge und Herz, ein und entwickelt sich dort zu einem ausgewachsenen Tier. Da die Würmer eine Grösse von 20 bis 30 cm erreichen, können sie bei starkem Befall zu einem Blutstau im Organismus der Hunde führen. Durch die mangelnde Versorgung der Organe kann es zunächst zu allgemeiner Schwäche, Antriebs- und Teilnahmslosigkeit durch Gelenkbeschwerden und Gewichtsverlust kommen. Ausserdem können Hautprobleme wie Juckreiz und Haarausfall auftreten. Besiedeln die Würmer die Lunge des Hundes, kann es zu Atemnot, Husten oder auch Erbrechen kommen. Ist dagegen das Herz befallen, können auch Leber und Niere angegriffen werden. Letztlich kann ein unerkannter oder zu spät entdeckter Herzwurmbefall zu Organversagen führen und sogar tödlich verlaufen.

Der Herzwurm kommt vor allem in Süd- und Osteuropa vor: Italien, Spanien, Griechenland und Frankreich. In diesen Ländern ist die Krankheit teilweise sehr stark verbreitet, in bestimmten Regionen in Italien wurde beispielsweise ein Befall bei über 60% der Hunde festgestellt. Weiterhin kommt er in Rumänien, der Slowakei, den USA, Kanada und Australien angesiedelt.

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Sowohl ein Befall mit dem Fadenwurm als auch ein Befall mit dem Herzwurm kann mit bestimmten Wurmmitteln behandelt werden. In beiden Fällen ist eine regelmässige und rasche Entwurmung mit speziellen Wurmkuren wichtig, um die Parasiten bereits im Larvenstadium zu bekämpfen. Das ist insbesondere bei einer Erkrankung mit Herzwürmern wichtig, da die ausgewachsenen Würmer die Blutgefässe blockieren.

Ebenso wichtig und sinnvoll sind vorbeugende Massnahmen, die Hunde vor krankheitsübertragenden Stechmücken schützen. Dafür eignen sich beispielsweise Schutzpräparate, die auch gegen Zecken und Flöhe eingesetzt werden. Die Präparate, die auf die Haut der Hunde getröpfelt werden, wirken gleichzeitig auch gegen Mücken und hindern diese am Stechen. Die meisten Zecken- und Flohschutzmittel können bedenkenlos über mehrere Wochen hinweg angewendet werden. Ansonsten gelten ähnliche Regeln, wie für den Menschen auch: Während den aktivsten Zeiten der Stechmücken am Abend und in der Nacht sowie in wassernahen Gebieten sollten Hunde nach Möglichkeit im Haus gehalten werden. Zusätzlich können Mückenschutzgitter vor Fenstern und Türen helfen, die Stechmücken von den Wohnflächen fernzuhalten. Auch Moskitonetze über dem Schlafplatz der Tiere können Stiche durch Mücken verhindern.

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