Phlegmone bei Pferden
Wenn das Pferd am Abend plötzlich dicke, angeschwollene Beine hat, steckt oft eine Phlegmone dahinter. Im Reiterjargon spricht man auch von einem „Einschuss“. Wir klären, was hinter der Krankheit steckt, wie sie behandelt wird und wie man ihr vorbeugen kann.
Phlegmone bei Pferden: Was ist das?
Von einer Phlegmone spricht man, wenn das Unterhautbindegewebe und die Lymphgefässe entzündet sind. Theoretisch kann jedes Körperteil von dieser Entzündung betroffen sein, meistens betrifft es jedoch die Beine der Pferde. Auslöser einer Phlegmone sind kleine Wunden in der Haut. Diese können beispielsweise durch Hängenbleiben an spitzen Gegenständen, Tritte durch andere Pferde oder auch Insektenstiche verursacht werden. Durch die Wunde können dann Bakterien eintreten, die die Entzündung hervorrufen.
Über die Lymphbahnen können sich die Bakterien dann über die Unterhaut hinaus in tiefere Gewebsschichten ausbreiten. Oft sind Streptokokken oder Staphylokokken für eine Infektion verantwortlich. Gelangen diese Keime in den Organismus des Pferdes, schlägt das Immunsystem Alarm und löst eine Entzündung aus.
Die Symptome einer Phlegmone
Eine Phlegmone zeigt sich meist deutlich durch eine Schwellung der betroffenen Körperstelle. Beim Abtasten lässt sich ein Wärmestau feststellen. Aber Vorsicht: Das Pferd reagiert vielleicht empfindlich auf Berührungen, weil das Gewebe unter der Haut unter grosser Spannung steht. Je nachdem, wie weit die Entzündung fortgeschritten ist und wo sie sich befindet, beginnt das Tier zu lahmen und versucht, das betroffene Bein nicht zu belasten. Da der Körper während einer Phlegmone viel Energie aufbringen muss, um gegen die Bakterien anzukämpfen, sind die erkrankten Pferde meist müde und abgeschlagen, haben Fieber oder verweigern die Nahrungsaufnahme. In schweren Fällen kann es aufgrund der starken Schmerzen auch zu Muskelzittern kommen.
Wie sieht die Behandlung aus?
Hat der Tierarzt eine Phlegmone festgestellt, wird das Pferd mit Antibiotikaspritzen behandelt, damit sich die Bakterien nicht im Organismus ausbreiten. Meist wird den Tieren für die nächsten Tage ein Antibiotikum in Tablettenform verschrieben. Um die Schmerzen zu lindern und das Fieber zu senken, kommt häufig ein Entzündungshemmer zum Einsatz. Ein Verband kann zusätzlich die Heilung der Wunde unterstützen. Um die Blutzirkulation anzuregen, können Sie auch versuchen, dass Pferd ganz leicht im Schritt zu bewegen.
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Kann man einer Phlegmone vorbeugen?
Da Bakterien natürlicherweise auf der Haut der Pferde vorkommen, kann eine Entzündung nicht immer verhindert werden. Daher gilt es, eine Verletzung – über die Bakterien in die Haut des Pferdes eindringen können – zu vermeiden. Beispielsweise können Gamaschen Schutz für die Pferdebeine bieten, während das Tier auf der Weide grast. Ebenso kann es hilfreich sein, das Pferd regelmässige auf kleine Wunden oder Insektenstiche zu untersuchen. Eine Desinfektion der Wunde, beispielsweise mit Jodhaltigen Cremes, kann einer Infektion mit Bakterien vorbeugen.