Trächtigkeit bei der Katze
Die Trächtigkeit bei Katzen bedeutet für die meisten Katzenbesitzer eine aufregende Zeit, in der sich die Bedürfnisse und Anforderungen der werdenden Katzenmutter an Haltung und Fütterung und letztendlich auch an ihren Halter selbst ändern. Vor allem wenn es sich um die erste Trächtigkeit einer Katze handelt, gilt es viele Dinge zu beachten, um den Ansprüchen der Katze nachzukommen und ihr dadurch eine angenehme und reibungslose Schwangerschaft ermöglichen zu können.
Ab wann darf eine Katze trächtig werden?
In der Regel werden weibliche Katzen zwischen dem siebten und neunten Lebensmonat geschlechtsreif und damit auch zum ersten Mal „rollig“. Es gibt aber auch orientalische Katzenrassen, die mit fünf oder sogar schon mit vier Monaten in die Geschlechtsreife kommen.
Abgesehen davon sind zu junge Katzen meist mit der Mutterrolle überfordert und vernachlässigen deswegen häufig ihren Nachwuchs. Deshalb sollte man darauf achten, dass die Katze nicht jünger als ein Jahr ist, bevor sie trächtig wird.
Wann wird die Katze rollig?
Prinzipiell kann eine Katze alle zwei bis drei Wochen rollig werden, wenn sie nicht gedeckt oder kastriert wird. Freigängerkatzen sind vor allem zwischen März und April sowie von Juni bis September häufig rollig. Im Gegensatz dazu sind sie in den abnehmenden Tagen von Oktober bis Dezember nur selten rollig.
Reine Wohnungskatzen hingegen können theoretisch zu jeder Jahreszeit rollig werden, da Klima und Tageslänge für sie kaum mehr eine Rolle spielen.
Ab wann kann man eine Trächtigkeit feststellen?
War die Katze während der Rolligkeit mit einem Kater zusammen und vermutet man eine Trächtigkeit, so können folgende Anzeichen helfen, den Verdacht zu bestätigen:
- Ab dem 15. bis 17. Tag (nach dem Deckakt) kann ein Tierarzt die Föten meist schon ertasten. Ein Besuch beim Tierarzt ist bei Verdacht auf eine Trächtigkeit zwar nicht Pflicht, gibt aber sehr früh Gewissheit und ist deswegen besonders für Züchter von Interesse.
- Ab dem 20. Tag lässt sich die Trächtigkeit durch eine Ultraschalluntersuchung beweisen. Bis zu diesem Zeitpunkt lassen sich für den Besitzer weder körperliche Veränderungen, noch ein verändertes Verhalten der Katze erkennen.
- Ab der 3. bis 4. Woche färben sich die Zitzen der trächtigen Katze allmählich rosa.
- Ab der 5. Woche wird der Bauch der Katze runder und nimmt eine birnenförmige Gestalt an.
- Ab der 7. Woche kann durch ein Röntgenbild die genaue Anzahl der Kitten bestimmt werden.
- Futteraufnahme: Der Appetit der werdenden Mutter steigt und sie frisst mehr.
- Verhaltensveränderungen: Trächtige Katzen sind in der Regel ausgeglichener und ruhiger. Sie klettern und springen weniger. Sie putzen sich oft und ausgiebig und begegnen ihrem Besitzer meist zutraulicher und verschmuster.
Trächtigkeitsdauer und Wurfgrösse
Die Trächtigkeit bei der Katze dauert ungefähr neun Wochen (57 bis 70 Tage). Eine Katze wirft im Schnitt drei bis sechs Babys. Wie viele Kitten sie genau bekommt hängt – ebenso wie die Dauer der Trächtigkeit – dabei vor allem von der Rasse und dem Alter der Katze ab.
Der erste Wurf einer Katze besteht oft aus nur zwei bis drei Kätzchen, bei späteren Würfen können es hingegen schon mal bis zu sieben Jungen werden. Orientalische Katzenrassen haben meist grössere Würfe als Langhaarkatzen.
In der Regel bekommt eine Hauskatze bis zu zweimal pro Jahr Nachwuchs, Siamesen hingegen können sogar bis zu viermal im Jahr werfen. Aufgrund der sinkenden Fruchtbarkeit, kleiner werdenden Würfen sowie erhöhter Welpensterblichkeit sollte man aber mit Katzen, die älter als acht bis neun Jahre sind, nicht mehr züchten.
Trächtigkeitsverlauf bei Katzen
Anfangs merkt man der Katze ihre Trächtigkeit kaum an, sie verhält sich wie sonst auch immer. Durch das Schwangerschaftshormon Progesteron wird ihr Verhalten im Verlauf der Trächtigkeit jedoch gesetzter und ruhiger, sie verzichten immer mehr auf den Gang ins Freie.
Wenige Tage vor der Geburt streift die Katze durchs Haus auf der Suche nach einem geeigneten Wurfnest, in dem sie schon vor der Geburt viel Zeit verbringt. Auf diese Weise soll das gewählte Wurfnest den ureigenen Geruch der Katze annehmen, damit ihren Jungen, die blind und taub auf die Welt kommen, später die Orientierung erleichtert wird.
Wie man seine trächtige Katze unterstützen kann
Eine trächtige Katze stellt besondere Ansprüche an ihre Haltung. Drei Dinge sind für sie während der Trächtigkeit besonders wichtig:
- richtige Fütterung
- ein geeignetes Wurfnest
- Zuneigung
Im Folgenden erhalten Sie Tipps, wie Sie Ihre trächtige Katze unterstützen können.
Richtige Fütterung während der Trächtigkeit
Während ihrer Trächtigkeit muss eine Katze genug Nährstoffe zu sich nehmen, um auch die kleinen Kitten in ihrem Bauch ernähren und später genügend Milch bilden zu können. Das heisst, trächtige Katzen nehmen mehr Futter auf. Trotzdem sollten sie im gesamten Verlauf der Trächtigkeit nicht mehr als zwei Kilogramm zunehmen, da dies den Stoffwechsel zu sehr belasten würde.
Es ist also wichtig, bei trächtigen Katzen auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen sowie hochqualitativen Eiweissen zu achten. Abgesehen davon bevorzugen Katzen viele kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt anstelle einer oder zwei grosser Mahlzeiten.
Das ideale Wurfnest für die Geburt
Man kann der Katze verschiedene Wurfnester anbieten, indem man Kartons nimmt und sie an verschiedenen Plätzen im Haus verteilt. Diese sollten mit einem Tuch oben abgedunkelt sowie ausreichend gross sein.
Ausserdem sollten die Wurfnester eine weiche Inneneinrichtung in Form von Decken, Handtüchern, Kissen oder alten Kleidungsstücken besitzen, um der Katze genug Komfort zu bieten. Auf diese Weise verhindert man auch, dass sich die Katze (für den Menschen) ungeeignete Plätze in Schränken, Kästen oder Kellern sucht.
Eine trächtige Katze braucht Zuneigung
Vor allem gegen Ende der Trächtigkeit hin zeigen viele Katzen ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Zuneigung und Zweisamkeit mit ihrem Besitzer. Diesem sollte man in Form von sehr viel Streichel- und Kuscheleinheiten nachkommen, damit sich die Katze für die bevorstehende Geburt wohl und sicher fühlt.
Impfungen, Wurmkuren und Medikamente während der Trächtigkeit
In Bezug auf Impfungen, Medikamente und Wurmkuren sollte man während der Trächtigkeit einer Katze Folgendes beachten:
- Impfungen: Im Idealfall sollte die Katze schon vor dem Deckakt geimpft werden, damit sie eine Immunität aufbauen und später die entsprechenden Antikörper über die Milch an ihre Jungen weitergeben kann. Impfungen während der Trächtigkeit vorzunehmen, ist immer mit einem gewissen Risiko verbunden und muss deswegen unbedingt vorher mit dem Tierarzt abgesprochen werden. Denn es gibt viele Impfstoffe, die für Katzen während der Trächtigkeit nicht geeignet sind.
- Wurmkuren und Medikamente: Idealerweise sollte eine Katz vor einer Trächtigkeit entwurmt werden. Wenn dies jedoch nicht geschehen ist und sie mit Würmern befallen ist, sollte sie während der Trächtigkeit entwurmt werden, damit verschiedene Parasitenstadien nicht über die Milch an den Nachwuchs weitergegeben werden können. Jedoch gibt es viele Wurmmittel, die nicht für trächtige Katzen geeignet sind. Deswegen gilt für Wurmkuren und Medikamente im Generellen: Einer trächtigen Katze dürfen niemals Mittel auf eigene Faust verabreicht werden. Halten Sie unbedingt immer zuerst mit dem Tierarzt Rücksprache.
Scheinträchtigkeit bei Katzen
Katzen können circa acht Wochen nach der Rollligkeit typisch mütterliche Verhaltensweisen entwickeln, obwohl sie nicht schwanger sind. Grund dafür ist die sogenannte Scheinträchtigkeit, die durch hormonelle Veränderungen ausgelöst wird und bis zu sechs Wochen andauern kann.
Die Katzen suchen in dieser Zeit ein Wurflager und behandeln bestimmte Gegenstände wie Neugeborene, beschützen und putzen sie, tragen sie durch die Gegend und verstecken sie an verschiedenen Orten. Der Bauch wird rundlicher und oft kann auch ein Anschwellen der Brustdrüsen beobachtet werden.
So unterscheiden Sie eine Trächtigkeit von Übergewicht
Um festzustellen, ob eine Katze trächtig oder nur übergewichtig ist, reicht einfaches Abtasten des umfangvermehrten Bauches: Ab der vierten Woche der Trächtigkeit lassen sich im Bauch der Katze mehrere kleine, etwas härtere Gebilde von der Grösse einer Murmel ertasten, die im unteren Bauchraum verteilt sind.
Wenn man hingegen eine weiche, hängende Masse, die sich auf den gesamten Bauchbereich konzentriert, und sonst keine anderen Auffälligkeiten findet, so spricht dies für das Vorliegen von Übergewicht bei der Katze.
Natürlich ist es sehr wichtig, beim Abtasten mit viel Gefühl zu agieren und auch auf die anderen Anzeichen einer Trächtigkeit zu achten. Hundertprozentige Sicherheit kann der Besuch beim Tierarzt bringen.
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Ungewollt trächtig – was tun?
Bei einer ungewollten Trächtigkeit der Katze ist es empfehlenswert, sich mit dem Tierarzt seines Vertrauens zu beraten und mit ihm gemeinsam eine Lösung zu suchen. Es gibt unter anderem die Möglichkeit, eine Katze im Frühstadium der Trächtigkeit zu kastrieren und so die Trächtigkeit abzubrechen. Es sollte aber niemals selbst Hand an die Katze gelegt werden, um die Trächtigkeit zu beenden.